30. Mrz 2002 - Wolfsburger Nachrichten - 0 Kommentare

Yahoos greifen Play-off-Platz an

Baseball-Bundesliga: Wolfsburger starten mit zwei Doubleheadern in die neue Saison – Montag erstes Heimspiel

Vom Potenzial her so stark wie noch nie präsentieren sich die Baseballer des Bundesligisten TSV Wolfsburg Yahoos. Zum Saisonstart wollen sie in zwei Doubleheadern beweisen, dass sie zum Play-off-Aspiranten gereift sind. Trainer Scott Hall fordert aus den Partien am Samstag bei den Bonn Capitals und am Montag daheim gegen die Köln Cardinals vier Siege. Beginn ist jeweils um 13 Uhr.

Vier Neuzugänge verzeichneten die Wolfsburger vor dieser Saison. Ein Novum für ein Team, dass fünf Jahre mit einem nahezu unveränderten Kader auflief. Der große Erfolg ließ deshalb auch bislang auf sich warten. Jedes Jahr mussten sie um den Klassenerhalt kämpfen. Doch diesmal soll alles anders werden.

Die neuen deutschen Hoffnungsträger sind die Nationalspieler Thomas Riedner (kam von den Pulheim Gophers) und Ole Drews (Hamburg-Lokstedt Stealers) sowie Daniel Kadir (Elmshorn Alligators). Des Weiteren verpflichteten die Yahoos mit dem US-Amerikaner Matt Pound einen erfahrenen Allround-Spieler. Sein Plus: das Schlagen.

„Diese Mannschaft hat ein vollkommen neues Gesicht. Besonders in der Offensive werden die Gegner unsere neuen Stärken zu spüren bekommen. Jetzt sind wir für sieben Punkte und mehr pro Partie gut“, sagt Hall. Die Hoffnung auf einen weiteren neuen Pitcher haben die Yahoos noch nicht aufgegeben. Frank Stattler von den Köln Dodgers ist immer noch im Gespräch. Wenn die Domstädter ihre Teilnahmeberechtigung trotz Klage nicht bekommen, könnte er nach Wolfsburg wechseln. „Wir haben einen neuen Sponsor an der Hand. Sobald der Vertrag perfekt ist, können wir uns Stattler leisten“, berichtet Pitcher Thorsten Wöhner.

Für die altgedienten Leistungsträger wird sich durch die Neuzugänge auch einiges ändern. Sie müssen seit langer Zeit wieder einmal um ihren Stammplatz kämpfen. Das könnte zu Unruhe führen. Wöhner jedoch ist nicht dieser Meinung. Im Gegenteil: „Viele aus unserem Team werden erleichtert sein, wenn sie einige Innings auf der Bank Platz nehmen dürfen. Im vergangenen Jahr war der Druck auf zu wenige Schultern verteilt. Jetzt haben wir es leichter.“

Nicht mehr zu stoppen in seinem Optimismus ist Hall. Schon zu Beginn möchte er in Bonn und gegen den Aufsteiger aus Köln vier Siege einfahren. „Unsere Vorbereitung war gut. Wir absolvierten drei Testspiele, müssen uns nicht in den ersten Pflichtspielen einspielen. Wir sind im Vergeleich zu den Vorjahren schon einen Schritt weiter“, erklärt Hall.

Wöhner hingegen stapelt lieber erst mal tief: „Wenn wir in jedem Doubleheader ein Spiel gewinnen, können wir zufrieden sein. Die Bonner sind nicht zu unterschätzen. Zu Saisonbeginn werden sie stets als sehr schwach in der Offensive gehandelt und dann überraschen sie doch alle. Auch die Kölner darf man nicht unterschätzen. Mit dem Einkauf von Nationalpitcher Dirk Fries haben sie sich sehr gut verstärkt.“

Trotz der vielen Neuzugänge gibt es gewisse Schwachstellen im Wolfsburger Team. Nach dem Weggang von Catcher Artur Abrams steht kein Spezialist mehr auf dieser Position zur Verfügung. „Wir haben einige Spieler, die den Verlust ausgleichen können. Matt Pound, Oliver Madsack und auch ich werden uns hier versuchen“, sagt der Spielertrainer. Es sei zwar richtig, dass die Catcher-Position nominell am schwächsten besetzt ist. „Dafür verfügen wir auf den anderen Positionen über reichlich Alternativen“, denkt Coach Hall.