BASEBALL / Bundesliga: Bill Waite als dritter „Envoy-Coach“ bei den Yahoos – Manager Thomas Huhnholz: „Ein Glücksfall für uns“
Die beste Baseball-Liga der Welt schickt Jahr für Jahr Trainer in alle Welt, um den Teams rund um den Globus etwas „Nachhilfe“ im Spiel mit Schläger und Handschuh zu geben. Die Wolfsburg Yahoos profitieren in diesem Jahr ganz besonders von diesem „Envoy Program“ der amerikanischen Major League Baseball. Denn Coach Bill Waite wird insgesamt vier Wochen lang das Training des Wolfsburger Bundesligisten unterstützen.
Geplant war der Aufenthalt des 58jährigen Waite in Wolfsburg nur vom 4. bis zum 14. Juli. Terminprobleme bei den Klubs in Göttingen und Wilhelmshaven sorgten dafür, daß der Coaching-Routinier schon in dieser Woche in Wolfsburg antritt und vom 4. bis zum 26. Juli wiederkommt. Yahoos-Manager Thomas Hulmholz: „Ein Glücksfall für uns.“
Waite, durchtrainiert und braungebrannt, kommt aus San Clemente in Süd-Kalifornien. Seine Trainer-Karriere startete der Sportlehrer vor 35 Jahren an der Fullbrock-Highschool, wo er bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Jahr tätig war. „Ich weiß ein bißchen über Baseball“, sagt er bescheiden, „und dieses Wissen nicht weiterzugeben, wäre doch Verschwendung.“ Darum nimmt er erstmals am „Envoy-Program“ der MLB teil.
Der sympathische Kalifornier, der strikt gesund lebt und auf Proteine und Eiweiß-Riegel schwört, will nicht nur den Yahoos etwas beibringen – er hat auch ein zweites Ziel. „Wenn ich wieder zurück in die USA fliege, will ich mehr deutsche Wörter kennen als Sunny.“ Sunny – das ist der Graupapagei der Familie Huhnholz.
Waite, nach Logan Collins (1996) und Tom Kelly (1997) der dritte „Envoy-Coach“ der Yahoos, ist Spezialist für Wurf- und Schlagtraining. „Genau das, was wir brauchen“, frohlockt Wolfsburgs US-Spielertrainer Jason Matthew Doll. Wohnen wird der Waites, dessen Frau einst in Deutschland studierte, bei Yahoos-Betreuer Rainer Janze. Die Sprache lernt er mit Hilfe eines kleinen Lehr-Büchleins mit deutschen Vokabeln. Der Baseball-Lehrer schmunzelnd: „Aber verratet das bitte nicht dem Papagei!“