01. Jan. 1997 - Datum N/A, Wolfsb. Allgemeine Zeitung - 0 Kommentare

Sensation: Yahoos gewinnen beim Top-Team

BASEBALL / Bundesliga: Wolfsburg besiegt die Bonn Capitals nach 1:5-Rückstand mit 6:5 – Zweites Spiel fiel aus

An eine Sensation hatten sie nicht geglaubt – am Samstag ist sie dennoch geschehen: Ausgerechnet im Stadion des Tabellenführers der Bundesliga, Bonn Capitals, fuhr die Baseball-Mannschaft Yahoos einen Sieg ein: 6:5 war das Ergebnis des ersten Douhleheader-Spiels, das zweite fiel wegen Regens aus. Damit hat der Neuling aus der Volkswagenstadt für den bisher großten Paukenschlag der laufenden Saison gesorgt – und darf nun weiter auf den Klassenerhalt hoffen.

DER GROSSE WURF GELANG: Die Wolfsburg Yahoos gewannen bei Spitzenreiter Bonn mit 6:5. Foto: B. Baschin

„Das war ein packender Krimi“, zeigte sich Manager Thomas Huhnholz begeistert. Ab dem dritten Inning (bei 1:5 Rückstand) bliesen die TSVer zur spannenden Aufholjagd: Nachdem Sascha Stäritz und Gordon Nobs auf 3:5 verkürzt hatten, wechselten die Hauptstädter ihren Starpitcher ein: Alex Baham aus den USA, gleichzeitig einer der Coaches der deutschen Nationalmannschaft. Drei Innings, so schreiben es die Regeln vor, darf ein Amerikaner während eines Spiels werfen, bis zum siebten und damit letzten Inning sollte der Mann mit dem schnellen Wurf die Führung der Bonner retten.

Die Capitals rechneten jedoch nicht damit, daß die Yahoos bis dahin trotz des US-Werfers den Ausgleich schaffen würden: Stäritz glänzte im siebten Spielabschnitt beim Schlagen, Stefan Peter und Oliver Madsack schlitterten nacheinander über die Home Plate und sorgten so für das 5:5.

Die Bonner mußten widerwillig eine Verlängerung hinnehmen – jetzt ohne den Ami auf dem Pitcher-Hügel. Stäritz nahm im neunten Inning noch einmal den Schläger in die Hand, traf die Lücke im Middle-Outfield und verhalf Oliver Stange zum entscheidenden Punkt – der 6:5-Sieg war im Sack, und die Yahoos eroberten wieder den ersehnten siebten Platz der Tabelle.

Huhnholz war danach „stolz auf die Jungs, weil sie nach dem 1:5 nicht den Kopf haben hängen lassen“. Ein Sieg gegen eine Top-Mannschaft – beim Baseball ist alles möglich. Der Manager fröhlich: „Wir hatten diesmal das Glück, das sonst immer nur die anderen haben.“