BASEBALL / Yahoos: US-Boy fliegt heute nach Hause
Mick Mullen war gerührt. Sichtlich verlegen wühlte der junge Amerikaner in den Hosentaschen seiner Jeans, als er sich für den schönen Abschied bedankte, den ihm Baseball-Zweitligist Wolfsburg Yahoos am Dienstag bereitete. Heute fliegt der Mann mit der Nummer 11 nach Hause. Was nimmt er mit? Außer dem Erfolg, den Abteilungsleiter Heiner Christiansen mit den Worten würdigte: „Mick war der erste Amerikaner, der mit uns die Zweitliga-Meisterschaft feiern durfte.“
Mullen nimmt schöne Erinnerungen mit nach St. Cloud bei Minneapolis in Minnesota. „An ein tolles Team“, das ihm T-Shirts sowie einen Band mit Erinnerungsfotos und Artikeln schenkte, „an eine schöne Zeit.“ Besonderes? „Der Ausflug zum Pokalspiel des FC Bayern gegen Valencia und auf das Oktoberfest. Unglaublich.“ Beeindruckendes? Mick Mullen war begeistert von der Freundlichkeit der Menschen in Wolfsburg und in Deutschland allgemein. „Der Händedruck zur Begrüßung war gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie ist er eine besondere Geste, es entsteht Augenkontakt, ist irgendwie mehr als ein belangloses Hello.“ Schöne Erinnerungen nimmt Mullen mit nach Hause. Dort will er sich erst einmal mit Teilzeitjobs über Wasser halten, um dann eine Anstellung möglichst in einer Bank zu finden. „Business Management“ hat er studiert.
An Wolfsburg, das steht fest, wird er öfter zurückdenken. Mullen zum „Ende seiner kurzen Ansprache an seine Teamkollegen: „Der Aufenthalt in Deutschland war für mich die Chance meines Lebens. Ich bin froh, daß ich sie – in Wolfsburg – genutzt habe.“ Mullen nimmt viel mit – und zurückgelassen hat er auch etwas. Manager Thomas Huhnholz: „Von ihm haben wir viel gelernt.“