11. Apr 1997 - Wolfsb. Allgemeine Zeitung - 0 Kommentare

Manager weiß: „Wir haben zwei Vorteile“

BASEBALL / Die Wolfsburg Yahoos starten morgen mit einem Heimspiel in ihre erste Bundesliga-Saison

Die Spannung steigt: Wenn die Spieler der Wolfsburg Yahoos am Samstag kurz vor 13 Uhr ihr eigenes Feld an der IGS Westhagen betreten, fällt der Startschuß zu ihrer ersten Bundesliga-Saison. Der Gegner der 14 Baseballer vom TSV Wolfsburg heißt dann Hamburg Knights, routinierter Bundesligist und im vergangenen Jahr Dritter der Tabelle.

Doch zur ersten Begegnung in der deutschen Königsklasse ist das Wolfsburger Team hochmotiviert. „Wir haben zwei große Vorteile gegenüber allen anderen Mannschaften“, ist Thomas Huhnholz, seit 1991 Manager der Yahoos, überzeugt. „Zum einen sind wir eine große Familie, eine Einheit, bei der sich jeder auf den anderen verlassen kann.“ Zum anderen, so der Insider weiter, werde eine Mannschaft als Aufsteiger völlig unterschätzt.

Das scheint die Chance für die Yahoos zu sein. Denn um in der 1. Liga zu bestehen, haben sich die Baseballer aus der Volkswagenstadt mächtig ins Zeug gelegt: Drei bis vier der Trainingseinheiten pro Woche absolvierten die 20- bis 30jährigen, zwei Testspiele gegen die Berlin Phoenix und die Paderborn Untouchables boten bereits Möglichkeiten zum Experimentieren. Und vor einer Woche traf auch noch Verstärkung direkt aus den USA ein: Michael Studivent aus New York City hat die Yahoos als Headcoach unter seine Fittiche genommen.

BUNDESLIGA WIR KOMMEN! Die Wolfsburg Yahoos mit (h. v. l.) Frank Getters, Stefan Peter, Martin Stein, Gordon Nobs, Rüdiger Funke, (M. v. l.) Thorsten Huhnholz, Michael Dörsam, Norman Spiller, Oliver Stange, (v. v. l.) Spielertrainer Michael Studivent. Walter Schauer, Sascha Stäritz, Andre Scholz und Manager Thomas Huhnholz. Es fehlen Oliver Madsack und Thorsten Wöhner. Foto: Bierstedt

„Natürlich soll Studivent auf dem Feld auch mal aushelfen, wenn es eng wird“, bemerkt Huhnholz. Erlaubt ist der Einsatz von bis zu zwei Ausländern pro Mannschaft. Doch die Hauptaufgaben des US-Boys sollen das Training und die Strategie während des Spiels sein – die wird den Baseballern vor jedem Pitch per geheimen Handzeichen übermittelt.

Bei den ersten Trainingseinheiten sei der Amerikaner überrascht gewesen, zu welchen Leistungen die Wolfsburger fähig sind. Er habe aber auch seine Perspektive deutlich gemacht: „Unser Ziel ist, immer zu gewinnen!“ Auch wenn der Manager und die Spieler zunächst den Klassenerhalt ins Auge fassen, setzt Studivent auf Erfolg – und auf die Einstellung. „Denn Baseball ist hauptsächlich ein Kopfspiel.“