19. Apr. 1997 - Wolfsburger Nachrichten - 0 Kommentare

Gebündelte Kräfte aus Berlin bei den Yahoos

1. Baseball-Bundesliga-Heimspiel

Es war eine harte Woche für den Baseball-Erstligisten TSV Wolfsburg Yahoos. Um die heftigen Niederlagen vom Auftaktwochenende gegen die Hamburg Knights vergessen zu machen, wurde während der drei Trainingseinheiten sehr hart gearbeitet.

Auf gebündelte Kräfte aus Berlln trifft am heutigen Sonnabend Walter Schauer mit den Wolfsburger Yahoos. Foto: Joachim Altschaffel

„Es wurde nicht nur härter als bisher, es wurde auch noch schneller trainiert“, erklärt Manager Thomas Huhnholz. Headcoach Michael Studivent lagen die verlorenen Spiele noch immer schwer im Magen, doch großartig diskutiert wurde nicht – verloren ist eben verloren. Besonders gefeilt wurde an Cut-Off-Situationen und an der gesamten Defense.

Gegen den nächsten Gegner, die Berlin Phoenix, soll am heutigen Sonnabend, Beginn 13 Uhr auf der Baseball-Anlage an der IGS in Westhagen, einiges wiedergutgemacht werden. „Fehler wurden am Sonnabend auf beiden Seiten gemacht, vielleicht haben die Knights sogar noch mehr gemacht“, sagt Huhnholz, „aber wir wollen unsere Fehler ausmerzen und uns gegen Berlin anders präsentieren.“

Was aber nicht leicht werden dürfte, denn der Gast aus der Hauptstadt gilt zwar als die „große Unbekannte“ in der 1. Bundesliga Nord, darf aber in keinem Fall unterschätzt werden. Erst zum Ende des vergangenen Jahres fusionierten in Berlin die vier Bundesligisten Bats, Sluggers, Challengers und Crusaders. „Aus vier mach‘ eins“ hieß das Motto an der Spree und es entstand Berlin Phoenix.

Mit dieser gebündelten Kraft will man – das ist zumindest das Fernziel – die Deutsche Meisterschaft endlich auch einmal in der deutschen Hauptstadt feiern dürfen.

Coach Dave Kornbluth hat nun die schwierige Aufgabe, aus der feinen Mischung von deutschen und ausländischen Top-Spielern eine Einheit zu bilden – ein schwieriges Unterfangen, denn es ist ein offenes Geheimnis, daß sich die ehemaligen Berliner Bundesligisten nicht unbedingt mochten.

Der eingedeutschte Catcher Wilgen Reyes, Pitcher Suk-Hwan Jun, der südafrikanische Shortstop Sean Sullivan, der Kolumbianer Julio Javier Barreira, die Kubaner Eugenio und Luis Jiminez sowie Jose Vasquez und der Nicaraguaner Walter Sarcasa sorgen sicher nicht nur für die exotische Note im Spiel der Phoenix, sondern auch für ein ungemein hohes Spielniveau. Doch auch die deutschen Cracks wie Pitcher Moritz Hillebrand sind eine Klasse für sich.

Doch all diese Namen können Huhnholz und seine Mannen nicht schocken, beim TSV hat sich die „Jetzt-erst-recht-Einstellung“ durchgesetzt. „Auch Berlin ist zu knacken“, zeigt sich der Yahoos-Manager optimistisch, es sei nur eine Frage des Kopfes, wenn der mitspiele, sei jeder Gegner zu schlagen. Und vielleicht kam der Dämpfer zum Saisonstart ja zur rechten Zeit, wenn dieser auch etwas zu hart ausgefallen sei, so Huhnholz: „Die Motivation wird heute jedenfalls noch größer sein denn je.“