11. Apr. 1998 - Wolfsburger Nachrichten - 0 Kommentare

„Den Start nicht verschlafen“

Baseball, 1. Liga: Yahoos wollen Platz fünf erreichen.

Die Wandlung vom Kellerkind zum ernstzunehmenden Erstligisten vollzogen die Baseballer der TSV Wolfsburg Yahoos bereits im Laufe der ersten Saison im deutschen Oberhaus. Nun, im zweiten Jahr, soll eine weitere Steigerung folgen: „Wir wollen den fünften Platz“, strotzt Manager Thomas Huhnholz vor Selbstbewußtsein. Und er macht keinen Hehl daraus, daß er auch mit dem vierten Rang in der Endabrechnung liebäugelt.

Stolzer Yahoos-Manager: Thomas Huhnholz (links) mit dem dänischen Neuzugang Kenn Bau Brix. Foto: Klaus Helmke

Ein waghalsiges Unterfangen oder durchaus ein erreichbares Ziel? Wenn die Yahoos am Ostermontag um 13 Uhr bei den Lokstedt Stealers zum ersten Doubleheader der Saison 1998 antreten, dann läuft ein gegenüber der vergangenen Spielzeit nahezu unveränderter Kader auf. Das Team, das zum Ende der Saison 1997 so sensationell stark spielte, den Klassenerhalt mit einem müden Lächeln sicherte und die Konkurrenz dabei fast deklassierte, wird 1998 sogar noch verstärkt: Oliver Grages wechselt von den Hannover Regents, bei denen er auch Bundesligaerfahrung sammelte, nach Wolfsburg. Und mit dem Dänen Kenn Bau Brix angelten sich die Laagberger einen echten Baseball-Exoten. Der Amerikaner Jason Mathew Doll komplettiert den Kader Mitte Mai.

Die Zeichen stehen also auf Sturm bei den Yahoos – und das im positiven Sinne. Man will am Laagberg ganz gehörig zum Angriff blasen. Anders als noch im letzten Jahr werden die Gegner den TSV nicht mehr belächeln oder gar unterschätzen: „Wir wissen, was wir können“, erklärt Huhnholz. „1997 haben wir sogar einen großen Teil der Spielzeit ohne starke Ausländer geglänzt.“ Ein Riesenplus für die Yahoos. Denn seit nunmehr sieben Jahren spielt das Team im Kern zusammen. Keine andere Mannschaft der Liga geht so gefestigt ins Rennen – auch nicht die Lokstedt Stealers.

Zwar werden die Hamurger wieder im Kampf um den Nordtitel mitspielen, doch wenn sich Huhnholz an die letzten Spiele gegen diesen Gegner erinnert, dann wird ihm nicht angst und bange: „Wir waren sehr nah dran, Lokstedt zu schlagen“, blickt er zurück, „wir haben die Matches im Kopf verloren.“ Die Köpfe sind nun frei. Die Angst bei den Yahoos vor den großen Namen der Liga ist schon lange verflogen. Grund genug also, die Fahrt an die Elbe guten Mutes anzutreten: „Ein Sieg wäre ideal“, bleibt der Manager realistisch, und er fügt hinzu: „Wenn wir den Saisonstart nicht wieder völlig verschlafen, dann erreichen wir auch unser gestecktes Saisonziel.“