01. Jan. 1996 - Datum N/A, Wolfsburger Nachrichten - 0 Kommentare

Aufstieg: Yahoos in erster Liga!

Huhnholz, Stein und Beiker sind überglücklich

Jubel bei den Yahoos: Die Baseballer des TSV Wolfsburg sind nachträglich in die 1. Bundesliga Nord aufgestiegen. Dies teilte Wilfried Bialik, Generalsekretär des Deutschen Baseball Verbands, Yahoos-Manager Thomas Huhnholz mit. Grund: Vier Berliner Vereine fusionieren, verzichten deshalb auf einen Platz in der Elite klasse. Dafür rückt Wolfsburg als Vierter der Aufstiegsrunde nach.

Jubel bei den TSV Wolfsburg Yahoos: Die Baseballer reihten sich nachträglich in die Riege der Erstliga-Klubs ein. Foto: Britta Koropp
Steigt mit den Yahoos auf: Thomas Huhnholz. Foto: Helge Landmann

„Natürlich ist die Freude groß“, sagte Huhnholz, „denn ohne die Ligenreform wären wir bereits als Zweitliga-Meister aufgestiegen.“ Acht Teams zählt die neue Bundesliga Nord. Den Yahoos stehen attraktive Vergleiche mit den Hamburg Lokstedt Stealers, Cologne Cardinals, ETV Hamburg Knights, Düsseldorf Senators, Paderborn Untouchables, Cologne Dodgers und dem neuen Berliner Großverein bevor. Dieser setzt sich künftig aus den Brandenburg Crusaders, Challengers, Bats und Sluggers zusammen. Aber: „Auch in Köln wird über eine Fusion nachgedacht“, berichtete der Manager.

Finanziell sei die Herausforderung Bundesliga abgesichert: Bei zehn Teams in der zweiten Liga habe man im Oberhaus sogar zwei Fahrten weniger. Außerdem müsse der Verein nur für sieben Heimspiele Schiedsrichter bezahlen. „Das sind immerhin 500 Mark pro Partie, die wir sparen.“ Lediglich die Ligagebühr von 1.200 Mark falle im Vergleich zum Vorjahr höher aus.

In sportlicher Hinsicht machen sich die Yahoos-Verantwortlichen keine Sorgen. „Die Aufstiegsrunde hat gezeigt, daß wir mit erstligaerfahrenen Klubs mithalten können.“ Verstärken werde Huhnholz die Mannschaft noch mit zwei US-Amerikanern. „Auf die nächste Saison müssen wir uns intensiver vorbereiten. Schon aus diesem Grund brauchen wir einen US-Boy mehr“, führte Huhnholz aus.

Sprachlos war Yahoos-Pitcher Martin Stein, als er vom Aufstieg erfuhr. „Nicht schlecht“, entfuhr es ihm. Dennoch zeigte er sich skeptisch: „Erst, wenn wir das erste Spiel in der ersten Liga bestreiten, bin ich überzeugt. In den vergangenen beiden Jahren war es uns auch nicht vergönnt aufzusteigen.“ bereits vor der Entscheidung Bedenken geäußert, in der 1. Bundesliga zu starten. „Manche gehen auf die 30 zu, sind nicht mehr die Jüngsten. Aus diesem Grund benötigen wir unbedingt Nachwuchs“, sagte Stein. Und: „Ein amerikanischer Coach muß her. Der bringt mehr als ein Spielertrainer.“ Sonst könne es den Yahoos so ergehen wie den Hannover Regents, die von der ersten bis in die dritte Liga durchgereicht wurden.

Wolfsburgs Spielertrainer Ronald Beiker sieht den Aufstieg als gerechten Lohn der geleisteten Arbeit an. „Das ist das Sahnehäubchen. Schade, daß es erst am grünen Tisch geklappt hat. Unser Saisonziel, die Meisterschaft, haben wir nun mehr als erfüllt.“

Im Hinblick auf das neue Stadion habe Wolfsburg vom Umfeld her einen Erstligisten verdient. Doch nicht nur diese Anlage trage zur Attraktivität bei. „Wir spielen nun nicht mehr gegen Dörfer wie Holzwickede, sondern gegen Teams aus Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Köln“, begründete Beiker. Davon verspricht er sich einen größeren Zuschauerzuspruch. „Die Leute aus dem gesamten Umland können bei uns Spitzen-Baseball sehen.“